Benedikt, von seinen Freunden nur Bene genannt, fährt im Auto seiner Mutter mit ein paar guten Bekannten zu einer Diskothek in die Stadt. Ganz selbstverständlich verlässt sich die Clique wieder einmal darauf, dass Bene auch an diesem Abend keinen Alkohol trinkt, um sie ganz gefahrlos nach Hause bringen zu können. Als Bene als Einziger von Ihnen vom Türsteher der Diskothek abgewiesen wird, schlägt er den anderen vor, in einem Bistro auf der gegenüberliegenden Straße auf sie zu warten. Seine Bekannten nutzen Benes Gutmütigkeit aus und lassen sich die nächsten Stunden nicht mehr sehen. Früh am Morgen lernt Bene im Bistro ein junges Mädchen kennen und kommt mit ihr in ein sehr persönliches, tiefsinniges Gespräch. Als schließlich seine Bekannten auftauchen, drängen sie auf die sofortige Heimfahrt. Nur widerwillig geht Bene darauf ein und lässt das Mädchen zurück. Auf der Rückfahrt besinnt sich Bene eines Besseren. Er wirft die Mitfahrer aus dem Auto und kehrt um.
Mit einfachen Mitteln, dabei sicher inszeniert, mit glaubwürdigen Darstellern charakterisiert und lakonisch unterhaltend, erzählt der Film von einem jungen Außenseiter, der von seinen angeblichen Freunden ständig ausgenutzt wird. Obwohl die Geschichte durch ihre überraschende Schluß-Wendung keine positive Auflösung der Loser-Situation anbietet, kann sie Menschen in einer ähnlichen Situation zum Nachdenken anregen und bei einer Neuorientierung der eigenen Situation durchaus behilflich sein. Zwar scheitert Bene mit dem ersten versuch, sich gegen die Vereinnahmung seiner Bekannten durchzusetzen, aber in dieser Nacht erfährt er vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben die Achtung von einer gleichaltrigen Person, und er wird sich seiner menschlichen Qualitäten bewußt. "Der Warter" ist ein Film, der Mut macht.
Personen: Ehrhardt, Christiane Bahlsen, Gabi Bahlsen, Simon
DVDs Ehrha
Ehrhardt, Christiane:
¬Der¬ Warter : Kurzspielfim, 2001. - 12 Min., f.
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