Wie verwoben Schwerpunkte des Religionsunterrichts (RU) mit aktuellen Fragestellungen sind, zeigt sich in der Friedenspädagogik. "Krieg und Frieden" war von 1945 bis Anfang der 1990er-Jahre ein zentrales Thema des RU. Zunächst waren es persönliche Kriegserlebnisse, dann in der Zeit des Wettrüstens die Furcht vor der atomaren Vernichtung, die die Relevanz des Themas ausmachten. In der Sprache der Jugendkulturen lassen "Give peace a chance" (John Lennon 1969) oder "No future" (Sex Pistols 1977) das Lebensgefühl Jugendlicher zwischen Ohnmacht und Friedenshoffnung ahnen. Da selbst Friedenszeichen an Kleidungsstücken als politische Symbole aus der Schule verbannt wurden, bot der RU lange einen Schutzraum für Friedensfragen? Heute ist das Spektrum "Krieg und Frieden" in Bildungsplänen und aus den Religionsbüchern fast verschwunden. Ist die Friedenstrage nicht mehr aktuell?

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Personen: Landgraf, Michael