Mit dem umfangreichen Band über den Regierungsbezirk Arnsberg ist das 1997 begonnene Forschungsprojekt "Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen" abgeschlossen. Auf der Grundlage breit angelegter Archivstudien und Besichtigungsreisen wurden die materiellen Zeugnisse der jüdischen Kultur in Nordrhein-Westfalen dokumentiert: insgesamt 337 Synagogen, zu denen noch zahlreiche Beträume in Privathäusern kommen, des weiteren 474 Friedhöfe, Ritualgegenstände, Mikwen, Schulgebäude, Sozialeinrichtungen sowie exemplarisch auch Wohn- und Geschäftshäuser jüdischer Familien und ehemalige jüdische Wohnviertel. Zudem konnten die Spuren von rund 130 Begräbnisplätzen nachgezeichnet werden, die heute verschwunden sind.
Trotz der Restriktionen, Diskriminierungen und Verfolgungen, denen jüdische Menschen in Westfalen wie andernorts ausgesetzt waren, zeugen noch zahlreiche Objekte vom einstigen Reichtum jüdischer Kultur. Die schönste Kleinstadtsynagoge Westalens steht im Arnsberger Stadtteil Neheim; das jüdische Gotteshaus, um dessen Erhaltung am heftigsten gestritten wurde, findet sich in Marsberg-Padberg im Hochsauerlandkreis. In Littfeld im Siegerland läßt sich noch erkennen, wie früher eine schlichte dörfliche Betstube aussah. Altehrwürdige Begräbnisplätze wie die in Obermarsberg, Rüthen und Werne wecken unsere Neugier.
In der Einführung wird neben einem Überblick über die jüdische Sachkultur im Regierungsbezirk Arnsberg eine Bilanz der denkmalpflegerischen Bemühungen im letzten Jahrzehnt gezogen. Eine umfassende Photodokumentation verleiht der wissenschaftlichen Darstellung Anschaulichkeit. Das Literaturverzeichnis erleichtert eine vertiefende Beschäftigung mit dem jüdischen Kulturerbe. Wiederum erschließt ein ausführliches Ortsregister die große Materialfülle.

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Serie / Reihe: Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen

Personen: Pracht-Jörns, Elfi

Schlagwörter: Judentum Chassidismus Pessach Sabbat Weltreligionen Buch Literatur