ab 4 Jahre
Die Anfangssequenz des Filmes beginnt, indem ein Engel ins Bild fliegt. Die Musik ist fröhlich und dennoch ruhig. Ein kleiner Junge betritt das Zimmer eines Krankenhauses in dem sein schwerkranker Großvater untergebracht ist. Der Junge geht auf seinen Opa zu mit dem Gedanken: "Großvater erzählte gern. Er erzählte immer, wenn ich ihn besuchte." Und der Junge hörte ihm auch gern zu. Als der Junge sich auf das Bett seine Opas setzt, sagte dieser: "Junge, mir konnte keiner was." Die Geschichte beginnt, indem der Großvater sein Leben in einer großen Rückblende beschreibt. Als der Opa noch klein war, kam er auf seinem Schulweg immer an einer Engelsstatue vorbei, die er nie besonders beachtet hatte. Der Zuschauer sieht wie der Statue ein leicht transparent gezeichneter Engel entfliegt. Der Schutzengel, der Opa sein ganzes Leben begleiten sollte. Auf dem Schulweg war er vielen Gefahren ausgesetzt: fast hätte ihn ein Bus erfasst, um ein Haar wäre er in einen Graben gefallen, beinahe hätte ihn ein Gauner überfallen und gefährlich schreiende Gänse säumten seinen Weg. Immer bewahrte ihn sein Schutzengel vor den Wagnissen. Was ihm jedoch nicht bewusst war.
Der Großvater beschreibt seinem Enkel wie mutig er war und das er vor nichts Angst hatte. Zunächst sieht der Zuschauer ihn tollkühn auf einem Baum sitzend, als jedoch der Ast bricht und er in die Tiefe fällt ist ein angstvoller Blick in seinem Gesicht zu sehen und wieder ist es sein Schutzengel der ihn vor schweren Verletzungen bewahrt. Hunde zitterten vor ihm, weil sie die Existenz des Engels spürten. Besonders ergreifend für das Publikum sind die Szenen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Er schildert die Zeit mit kindlicher Unbeschwertheit und nur mit wenig Bewusstsein wie gefährlich dieser Abschnitt war. Er schnitt Grimassen vor Nazi-Offizieren und war traurig als sein jüdischer Freund deportiert wurde. Obgleich er nicht ahnte warum er nicht wieder kam.
Für ihn war es die Zeit der Armut und des Elends, zuerst aus der Sicht eines Kindes, später aus der des jungen Mannes erzählt, der er im Krieg geworden war. Eine Reihe von verletzten Menschen ver-anschaulicht die schwere der Zeit. Der Zuschauer sieht in jeder Szene den Schutzengel und wie sich dieser den entsprechenden Umständen anpasst: einmal nimmt er eine glückliche Haltung ein oder klopft dem Opa tröstend auf die Schulter.
In jungen Jahren übte der Opa viele Tätigkeiten aus, mal besser und mal schlechter. Als er in einem Restaurant auf ziemlich miserable Weise Gitarre spielt, sieht man seinen Engel amüsiert Harfe spielen. Auch als er sich in seine Frau verguckte, scheint sein Schutzengel ihm auf die Sprünge geholfen zu haben. Als der Opa und seine Angebetete auf einer Parkbank sitzen, schiebt der Engel die Köpfe der Verliebten sanft zueinander und die Zuneigung der beiden wird sichtbar.
Als seine Frau ihr kleines Baby bekommt, legt sein Engel schützend seine Hände um das Kind. Überhaupt verlief sein Familienleben sehr glücklich und harmonisch ohne größeres Leid, denn sein Schutzengel war ja immer gegenwärtig. Dann wurde er Großvater. Die Nähe und Verbundenheit zu seinem Enkel war von Anfang sehr stark ausgeprägt. Sie verbrachten viele glückliche Stunden zusammen.
Der Großvater resümiert: "Eigentlich war es schön und manchmal auch sonderbar." Man sieht ihn auf einer Wiese sitzend, eine große dunkle Wolke über ihm. Plötzlich zieht diese an ihm vorbei und regnet überall, nur nicht über dem Großvater. Er ist sehr erstaunt über dieses Wunder, denn er kann seinen Engel ja nicht sehen, der die Wolke einfach davon schiebt. In diesem Augenblick scheint ihm bewusst zu werden, wie viel Glück er im Leben gehabt hatte.
Er sitzt nun schon sehr alt geworden in seinem Schaukelstuhl, der von seinem Schutzengel bewegt wird. Die Szene wirkt sehr friedlich.
Wie zu Anfang des Filmes sieht man den Opa und den Jungen im Krankenhaus und wieder hört der Zuschauer die Gedanken des Enkels: "Großvater wurde müde und schloss die Augen." Im Moment des Sterbens sitzt der Engel auf seinem Bett und streichelt ihn liebvoll. Zunächst verlässt der kleine Junge traurig den Raum. Dennoch voller Zuversicht auf dem Marktplatz angekommen wird ihm bewusst was für ein schöner Tag es doch war. Währendessen er das denkt, entfliegt der Engel dem Krankenhaus. Die Schlussszene zeigt den Jungen fröhlich einen Weg entlang spazieren mit dem Schutzengel über ihm.
Personen: Magnitz, Katrin
94 Magni
Magnitz, Katrin:
Opas Engel : Animationsfilm, 2002. - 7 Min., Farbe
94 - sonstiges Material