Mit einem Überblick über Konflikte auf dem Globus, die sich Glaubensauseinandersetzungen verdanken, erweitert Yogeshwar den Blick auf negative Seiten von Religion. Er gipfelt im Hinweis auf Feindseligkeiten gegenüber Atheisten, wobei die Auseinandersetzung um den Kreationismus in den USA besonders hervorgehoben wird. Trotz gemeinsamer Grundanliegen gibt es zwischen den Religionen Unterschiede, damit wird die folgende Reportage eingeführt.
Wissenschafts-Reporter Burkhardt Weiß stellt nach seinem persönlich geschilderten Verlusterlebnis - Unfalltod eines Freundes - die sich typischerweise an Religionen richtende Sinnfrage: Wenn alles jederzeit vorbei sein kann - was soll das dann alles? Worum geht es denn eigentlich - was ist der Sinn des Lebens? Seine Reportage entfaltet sich im Aufsuchen und Interviewen von Religionsvertretern (Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus, Buddhismus). Sie schließt dabei an die Erforschung des Ursprungs von Religion an (Kap. 2), die an verschiedenen Beispielen schon die typische Herausforderung der Kontingenzbewältigung an der Grenze des Todes in der menschheitlichen Geschichte der Religion anschaulich machen konnte. Die Antwort des katholischen Priesters macht für den christlichen Glauben klar, dass sowohl Diesseits als auch Jenseits als Weg und Ziel sinnrelevant sind. Die Antwort des Imam fokussiert auf Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens durch Gott und Folgsamkeit gegenüber dem Wort Gottes. Das Resümee des Reporters betont das Weiterleben nach dem Tod im Islam wie im Christentum. Der Besuch in der Synagoge geschieht aufgrund gemeinsamer Wurzeln der beiden Vorgenannten im Judentum in der Erwartung einer ähnlichen Antwort: ein gutes Leben im Jenseits. Das Resümee des Reporters markiert als Überraschung die Entgegensetzung: Wichtiger ist für Juden, was sie im Diesseits tun. Die Einleitung zur Begegnung mit dem Hinduismus fokussiert auf Wiedergeburt, die kein Jenseits bedeutet. Dies ist aber auch für Hindus notwendig. Die Einleitung zum Buddhismus betont, dass es dort keinen Gott gibt, den Begriff Wiedergeburt verwendet die Gesprächspartnerin nicht, stattdessen spricht sie von Traum als adäquatem Erlebnis der Daseinsformen. Das persönliche Fazit von Burkhardt Weiß sieht den Sinn des Lebens eher in (familiären) Beziehungen, bei deren Tod Leere eintreten würde. Dagegen scheint der Glaube Unvergängliches über den Tod hinaus zu bieten, und das ist es, was die Antworten der Religionen gemeinsam haben.
Yogeshwar sieht in den Gemeinsamkeiten den Hauptimpuls aus dem Beitrag und kontrastiert damit Glaubenskriege, deren Ursache er auf den alleinigen Wahrheitsanspruch der Religionen zurückführt.
Naturwissenschaft/Theologie Trost
Trost der Religionen im Vergleich. - 7:07 Min
Zugangsnummer: 0003/7719Naturwissenschaft/Theologie - sonstiges Material