Kommissar Thomas Adam, genannt Steiger, um die 50 gehört zu einer Einsatztruppe der Dortmunder Polizei. Als ein junger Afrikaner wegen der Entführung und Ermordung eines jungen Mädchens verurteilt wird, kommen Steiger Zweifel. Obwohl alle Indizien deutlich für die Schuld des Mannes sprechen, lässt ihn ein ungutes Gefühl nicht los. Er beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf kleine Ungereimtheiten, die seine Zweifel bestärken. Da es aber keine Beweise gibt, seine Kollegen und Vorgesetzten seinen Gedankengängen scheinbar nicht folgen können und absolut kein Interesse haben den abgeschlossenen Fall nochmals aufzunehmen, zweifelt auch Steiger an seinem sonst untrüglichen Gefühl. Trotzdem kann er nicht aufhören zu suchen. Er findet tatsächlich zwei Fälle, die Jahre zurückliegen, die aber viele Parallelen zu seinem Fall aufweisen. Entführte und ermordete Mädchen und die Täter immer mit eindeutigen Beweisen durch anonyme Hinweise schon nach wenigen Tagen gefasst. Es bestanden nie Zweifel an deren Schuld, obwohl in allen Fällen die Verhafteten behauptet hatten, sich nicht an die betreffenden Tage zu erinnern. Dadurch, dass die Taten in verschiedenen Städten verübt wurden und immer andere Kollegen ermittelt hatten, sind die Ähnlichkeiten nie aufgefallen. Als ein weiteres Mädchen und ein Obdachloser spurlos verschwinden und auch Steiger nicht mehr erreichbar ist, glauben die Vorgesetzten endlich an seine Theorie und beginnen zu suchen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Ein spannender Krimi mit Einblick in die Polizeiarbeit, ist der Autor doch selbst Polizist und kennt den Alltag gut. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt, so kann der Leser die Vorgehensweise und Motive des Täters aus dessen Sicht mitverfolgen, obwohl es am Ende eine unvorhergesehene Wendung gibt. Der Leser weiß am Ende jedenfalls mehr als die Polizei. Auch die private Geschichte des Kommissars kommt nicht zu kurz. Sein Vater ist gerade gestorben und Steiger muss sich mit dem Gedanken an einen unbekannten Halbbruder anfreunden, von dem er gerade erst erfahren hat. "Splitter im Auge" ist auf der KrimiZeit - Bestenliste unter den zehn besten Kriminalromanen des Jahres 2011. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Alma Svaldi
Personen: Horst, Norbert
Hors
Horst Norbert:
Splitter im Auge : Kriminalroman / Norbert Horst. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2011. - 349 S.
ISBN 978-3-442-47546-9 kart. : ca. Eur 8,99
Schöne Literatur - Buch